Wissen

Dies ist eine Übersicht meiner aktuellen Arbeitsgebiete.

Hier finden Sie Informationen über Studien, Publikationsvorhaben und Kooperationen.


Arbeiten in der Kirche – Funktionale Differenzierung und Zusammenarbeit – Inter- und Multiprofessionalität

Das aktuelle Projekt Multiprofessionelle Teamarbeit in der ev. Kirche – explorative Fallrekonstruktionen zur Zusammenarbeit kirchlicher Berufsgruppen läuft von 2023 bis 2025. In Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD (SI), der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Landeskirche Anhalts untersuchen wir darin die aufgabenbezogene Zusammenarbeit von Berufen in Kirchengemeinden, Gemeindeverbünden oder Regionen.

Im Jahr 2025 folgt eine Tagung zur Diskussion der Ergebnisse, ebenso die Publikation der Ergebnisse.

Dem gingen diverse Arbeiten und Studien voraus, die in einem Themenheft der Zeitschrift Praktische Theologie gebündelt sind:

"Kirchliche Berufe: nebeneinander – gegeneinander – miteinander?" Heft 3 / 2019, herausgegeben von Hanna Kasparick & Claudia Schulz.

Darin: Claudia Schulz: Kirchliche Berufsgruppen zwischen funktionaler Differenzierung und Zusammenarbeit. Eine Fallrekonstruktion, in: Praktische Theologie 54/2019, Heft 3 (2019), 155-162.


Kirchengemeinde und politische Kultur

Die Evangelische Kirche muss sich mit politischen Fragen im weitesten Sinn auseinandersetzen. Wie kann sie das schaffen, welche Rolle spielen die Kirchengemeinden am Ort dabei? Was leisten die Gemeinden konkret, wie bewältigen sie die Herausforderung, Positionen zu finden und mit aktuellen (sozial-)politischen Fragen am Ort umzugehen?

Dies erkundeten wir im Team mit Manuela Barriga-Morachimo und Dr. Maria Rehm im Rahmen eines EKD-weiten Großprojekts „Kirchenmitgliedschaft und politische Kultur“. Die Ergebnisse finden sich beispielsweise hier:

Kirchengemeinden in Aushandlungsprozessen um politisch-kulturelle Themen, in: Zwischen Nächstenliebe und Abgrenzung. Eine interdisziplinäre Studie zu Kirche und politischer Kultur, hg. von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Zusammenarbeit mit Gert Pickel u.a. (Teilprojekt 1), Kristin Merle u.a. (Teilprojekt 2) und Claudia Schulz u.a. (Teilprojekt 3), Leipzig (2022), 169-239. (mit Manuela Barriga Morachimo und Maria Rehm)

Claudia Schulz: Kirchengemeinden in gesellschaftspolitischer Verantwortung. Zumutungen, Hürden und gute Gelegenheiten, in: Deutsches Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt, Heft 5 (2022), 292-296.

Claudia Schulz: Soll sich die Kirche mit aktuellen politischen Fragen beschäftigen? Positionen und Paradoxien im gesellschaftspolitischen Engagement von Kirche und ihren Gemeinden, in: Praktische Theologie 58/2023, Heft 1 (2023), 39-48.


Armut, Sozialpolitik, Zusammenhalt, Teilhabe, politisches Engagement

Seit 2015 erforsche ich in verschiedenen Kooperationen gesellschaftspolitische Entwicklungen und die Rolle von Kirche und Diakonie darin:

Das Projekt Verhasste Vielfalt. Hate Speech im Raum von Kirche und Diakonie in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Genderfragen der EKD erforschte 2015-2017 Dynamiken von Hass und Hetze in Mailings und Postings zu Themen der Diversität.

Im Projekt Kirchenmitgliedschaft und politische Kultur in Zusammenarbeit mit der EKD, der Universität Leipzig und der Universität Hamburg konnte unser Team der EH Ludwigsburg in vier Fallstudien den Umgang evangelischer Kirchengemeinden mit aktuellen politischen Fragen erkunden. Die Studien bieten Erkenntnisse über die sozialräumliche Einbettung der Gemeinden und ihren Umgang mit politischen Herausforderungen vor Ort, beispielhaft im Umgang mit rechts-nationalen Gruppierungen, ausländerfeindlichen Engagements oder sozial ausgrenzenden Entwicklungen.

Frühere Projekte:

Am 10. Februar 2013 wurde in der Ludwigsburger Vesperkirche die Ausstellung "Armut im Alter" eröffnet, die ich mit Studierenden der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg aus Portraits mit Betroffenen gestaltet habe.

2006 bis 2007 habe ich im Projekt Teilhabe von unten für das Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der EKD und zusammen mit Initiativen vor Ort in Hamburg-Wilhelmsburg die subjektive Sicht auf die Armut erforscht und mit Menschen gesprochen, die von Armut betroffen sind. Die Ergebnisse liegen seit Ende 2007 vor.


Diakonie

Diakonie gehört zur Kirche – keine Frage. Aber in welcher Gestalt, mit welchen neuen und alten Chancen und welchen Kompetenzen?

Zuletzt entwickelte die Evangelische Landeskirche in Württemberg Wege der Personalentwicklung für Diakoninnen und Diakone. In der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg gestaltete ich Bausteine der Begleitforschung und Evaluation dieses Vorhabens. Im Herbst 2016 wurden alle im Diakonat Beschäftigten befragt, um Interessen in Bezug auf Personalentwicklung, Fort- und Weiterbildung zu erkunden (s.u.).

Bis ins Jahr 2013 erprobte und erforschte ein Projekt der württembergischen Landeskirche zum Diakonat neue Wege kirchlicher Arbeit, wie sie durch Diakoninnen und Diakone ermöglicht, geleistet oder vernetzt wird. Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg hatte die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernommen und evaluierte den Prozesse und die Ergebnisse. Im Frühsommer 2013 erschien unter anderem die Publikation mit den Ergebnissen der Evaluationsforschung:

Ellen Eidt / Claudia Schulz (Hg.): Evaluation im Diakonat. Sozialwissenschaftliche Vermessung diakonischer Praxis, Stuttgart (2013).


Bildungsdispositionen – Bidlungsaffinitäten – Lebenslanges Lernen

Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg hat sich von 2014 bis 2020 am bundesweiten BMBF-Projekt "Offene Hochschulen" mit dem "Projekt StuDiT – Studium Diakonat in Teilzeit" beteiligt.

Die Forschungsergebnisse sind u.a. in diesen Publikationen dargestellt:

  • Lebenslanges Lernen auf akademischen Bildungswegen. Kirchliche und diakonische Studiengänge – Perspektiven aus Forschung und Praxis, Münster (2018). (hg. von Norbert Collmar & Claudia Schulz)
  • Bildungsaufstieg ermöglichen durch Flexibilisierung und Kompetenzanrechnung. Entwicklungsschritte an Hochschulen, Weinheim (2021). (hg. von Daniela Kuhn & Claudia Schulz)
  • Claudia Schulz: Hürdenlauf und Stabhochsprung als akademische Disziplinen. Durchlässigkeit im Bildungssystem als Auftrag an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, in: Sozial. Evangelisch. Innovativ. 50 Jahre Evangelische Hochschule Ludwigsburg, hg. von Norbert Collmar und Andrea Dietzsch, Münster (2022), 181-190.

Zwei parallel entwickelte Projekte "Lebenslanges Lernen" erkundeten von Ende 2014 bis 2017 Bildungsdispositionen von Diakoninnen und Diakonen sowie Pfarrerinnen und Pfarrern im Kontext ihrer Biografie. Auftraggeberin ist die Evangelische Landeskirche in Württemberg. Ziel der Projekte ist es, Bildungsdispositionen im Spannungsfeld von beruflicher Tätigkeit, der eigenen Person / dem eigenen Glauben sowie der beruflichen Anforderungen an Fort- und Weiterbildung vor dem Hintergrund der individuellen Bildungsgeschichte zu verstehen. Die hierdurch zugänglichen Einblicke in "Bildungslogiken" werden für die Entwicklung von Konzepten der Personalentwicklung sowie der Fort- und Weiterbildung nutzbar gemacht.

Im Sommer 2017 erschien die Publikation der Ergebnisse der qualitativen Studie: Claudia Schulz / Maria Rehm-Kordesee: Lebenslanges Lernen in Diakonat und Pfarramt. Biografische Rekonstruktion von Bildungsdispositionen und Analysen zu deren Nutzung für die Personalentwicklung und Weiterbildung, Münster (2017).

Weitere Ergebnisse sind die landeskirchenweiten Befragungen:

  • Fort- und Weiterbildung im Pfarramt (Link: https://kidoks.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/1111). Bildungserfahrungen, Interessen und pastorale Selbstverständnisse von Pfarrerinnen und Pfarrern in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ludwigsburg (2017).
  • Personalentwicklungs- und Weiterbildungsbedarfe unter Diakoninnen und Diakonen (Link: https://kidoks.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/1042). Online-Erhebung im Rahmen des Projekts „Landeskirchliches Personalentwicklungskonzept für Diakoninnen und Diakone“ der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ludwigsburg (2017).

Taufentscheidungen verstehen

Viele evangelische Eltern lassen ihre Kinder nicht innerhalb der ersten zwölf Lebensjahre taufen. Dies hat unterschiedliche Gründe: Kinder "sollen einmal selbst entscheiden", Fragen der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft müssen noch geklärt werden, die Taufe wird einfach vergessen oder als wenig bedeutsam erachtet ...

In diesem empirischen Forschungsprojekt erkundete ich gemeinsam mit dem Stuttgarter Dekanatsbezirk Zuffenhausen und dem Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst der EKD die Perspektiven potenzieller Taufeltern. Die Ergebnise finden sich zum Download hier eingestellt: Folkert Fendler / Claudia Schulz (Hg.): Taufentscheidungen erkunden und verstehen, Hildesheim (2013).

Kirche und Milieus – Kirche und Vielfalt – Herausforderungen der wachsenden Diversität für die Kirche(n)

Die Vielfalt, die in Kirche und Diakonie sichtbar wird, ist für Menschen innerhalb und außerhalb der Kirchen eine Herausforderung. Ebenso herausfordernd wird die Kommunikationsform der Hassrede, die sich vielfach in Mailings und Postings in alten und neuen Medien Bahn bricht und jenseits der Grenze zur Verunglimpfung für die Aktiven zur Belastung wird. In den Jahren 2016 und 2017 bearbeite ich im Auftrag des Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie der Evangelische Kirche in Deutschland das Projekt

Verhasste Vielfalt. Hate Speech im Raum von Kirche und Diakonie. Eine Analyse der Verunglimpfung kirchlichen und diakonischen Engagements im Themenfeld Diversität". Das Projekt rekonstruierte die Dynamik von Verunglimpfung in Kirche und Diakonie zu Fragen der Diversität.

Die Rede von Gott ist immer von Erfahrungen, Vorlieben und Interessen geprägt. Je nachdem findet sie dann statt in einer Sprache, die manche gut verstehen und andere befremdlich finden. Der Kirche geht es ebenso: Die einen mögen dies, andere mögen das. Wo aber Gott sich allen Menschen gleichermaßen zuwendet und eine Kirche oder Gemeinde dies sichtbar machen will, hat sie ein Problem. Im Projekt "Milieus praktisch" (Link: http://www.milieus-praktisch.de/)beschreiben wir, was die Verschiedenheit der Menschen für die praktische Arbeit in der Kirche bedeutet. Zum Beispiel für Predigt, Musik, Angebote, Gemeinde-Entwicklung oder Ehrenamt. Eine zweite Publikation erweitert die Milieuperspektive auf die Bereiche des kirchlichen und diakonischen Handelns.
Mehr Literatur ... 

Ein Aufsatz beschreibt den Unsinn im Umgang mit der Milieuperspektive und zeigt die kirchentheoretischen und praktischen Herausforderungen der Milieuperspektive: Eberhard Hauschildt / Eike Kohler / Claudia Schulz: Wider den Unsinn im Umgang mit der Milieuperspektive, in: WzM 64 / 1 (2012), 65-82.

Gottesdienst und Liturgie

Gottesdienst ist mehr als die Predigt, Liturgie mehr als die Lieder drumherum. Wie entstehen Gottesdienste und wo liegen die Interessen und Bedürfnisse in ihrer liturgischen Gestaltung?

Nach Antworten suchte zehn Jahre nach Einführung des Evangelischen Gottesdienstbuchs eine Studie, getragen von der Liturgischen Konferenz in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Arbeitsstelle für gottesdienstliche Fragen der EKD und der Universität Bonn. Einer explorativen Phase mit Gruppendiskussionen unter Pfarrer/innen, Kirchenmusiker/innen und Ehrenamtlichen folgte eine quantitative Erhebung, an der sich rund 2.000 Pfarrerinnen und Pfarrer aus neun Landeskirchen beteiligt haben. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 2010 auf einer Tagung anlässlich des zehnten Geburtstags des Gottesdienstbuchs vorgestellt und sind 2011 als Buchpublikation erschienen:

Claudia Schulz / Michael Meyer-Blanck / Tabea Spieß (Hg.): Gottesdienstgestaltung in der EKD. Ergebnisse einer Rezeptionsstudie zum „Evangelischen Gottesdienstbuch“ von 1999, Gütersloh (2011).